Auch wenn es in Videospielen um Spaß geht und viele Entwickler auch mit viel Freude bei der Sache sind, so haben doch die Firmen auch nichts zu verschenken. Am Ende ist es ein Markt, auf dem man Geld verdienen muss, um sich in den meisten Fällen überhaupt über Wasser halten zu können. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die Entwickler von Videospielen und Browsergames auch immer mal wieder den Blick in Richtung Online Casinos werfen.
Es ist davon auszugehen, dass die meisten Entwickler eine ständig aktualisierte Liste von Casinos im Schreibtisch haben, um sich so Inspirationen zu holen, wie man die eigenen Spiele am besten in Geld umwandeln kann. Monetarisierung ist grundsätzlich auch kein Problem, aber dann und wann werden auch Grenzen überschritten, bei denen es kritisch wird. Glücksspiel hat beispielsweise nichts in Kinderspielen zu suchen. Mehr zum Thema gibt es in diesem Artikel zu erfahren.
Casino Funktionen in normalen Videospielen
Wenn von Glücksspiel die Rede ist, denkt man richtigerweise an Casinos und die dortigen Spiele. Slots, Roulette und auch Blackjack. Diese Spiele gelten als Glücksspiel, weil man im Grunde keine Möglichkeiten hat, mit Fähigkeiten den Spielverlauf entscheidend zu verändern. Es spielt also keine Rolle, wer spielt, denn die Chancen verbessern oder verschlechtern sich nicht. Es hängt komplett vom Zufall ab und am Ende stehen die Chancen der Bank immer besser, sodass in der Regel viele auch Verluste machen. Wenn solche Mechanismen in anderen Spielen auftreten, kann also auch von Glücksspiel geredet werden.
Abgesehen aber vom Zufallsmechanismus, wie bei Casinos mit schneller Auszahlung, der in manchen Spielsituationen auch Sinn ergibt, gibt es tatsächlich waschechte Simulationen von Glücksspiel und das sogar in den ganz großen Blockbuster Spielen. Man denke dabei nur an die GTA-Reihe, in der man immer wieder ins Casino gehen und sein Glück versuchen kann. Hierbei handelt es sich dann allerdings um eine Simulation, sodass auch keine echten Verluste gemacht werden können. Auch in Fallout: New Vegas gibt es die Möglichkeiten für Roulette und Blackjack. Und in Red Dead Redemption spielt Poker eine ganz wichtige Rolle.
Genauso gibt es aber auch immer wieder Spiele, in denen es eben gar nicht so offensichtlich ist, dass es Glücksspiel Mechanismen gibt. Unterscheiden muss man dabei zwischen offensichtlichem Glücksspiel, wozu eben auch ein Spielautomat in einem Mario Spiel gehört, und dem nicht offensichtlichen Glücksspiel. Das ist dann der Fall, wenn es Spielmomente gibt, in denen der Spieler im Grunde keinen Einfluss nehmen kann. Bis zu einem gewissen Grad kann das absolut sinnvoll sein und der Zufall ist ein wichtiger Faktor für die meisten Spiele. Schwierig wird es nur dann, wenn es letztendlich auch um echtes Geld geht.
Glücksspiel ähnliche Mechanismen in Browsergames
Viele Spiele sind heutzutage Online Spiele. Entweder, weil es Multiplayer-Modi gibt, oder auch, weil es sich von vornherein um Browsergames handelt. Und in ganz vielen Fällen sind viele dieser Browsergames sogar kostenlos spielbar. Nun muss man nicht Adam Riese sein, um zu erkennen, dass die Rechnung nicht ganz aufgehen kann, denn die Spieleentwickler haben ja ihre Inhalte auch nicht zu verschenken. Auch sie müssen von irgendetwas leben und ihre Brötchen verdienen. Und da kommen Spielinhalte zum Zug, für die man eben doch bezahlen kann. Free2Play bedeutet in der Regel nicht, dass es nicht Inhalte gibt, für die man auch zahlen kann.
Durch verschiedene Inhalte, die beispielsweise kosmetischer Natur für die Spielfiguren sein können, verdienen die Entwickler Geld. In Browsergames ist das oft der Fall mit zeitlichen Vorteilen. Man baut vielleicht eine Stadt oder ein Unternehmen auf und muss darauf warten, dass bestimmte Prozesse fertiggestellt werden. Mit Einsatz von echtem Geld kann man diese Zeiten verkürzen und so schneller zu Erfolgen kommen. Gegen diese Form der Monetarisierung ist auch wenig auszusetzen, sofern eben auch die Möglichkeit besteht, dass man ohne Einsatz von Geld Spaß und Erfolg haben kann.
Schwierig wird es aber bei den sogenannten Lootboxen, um die es vor allem in Deutschland viele Diskussionen gegeben hat. Eine Lootbox ist ein Inhalt, den man sich in einem Browsergame oder MMORPG kaufen kann und darin verschiedene Gegenstände finden kann, die zum Spielspaß beitragen sollen. So weit noch normal, doch das Problem besteht darin, dass man vorher nicht weiß, was man für sein Geld bekommt. Daher gab es immer wieder Diskussionen darüber, ob diese Mechanismen nicht unter die Definition von Glücksspiel fallen. Was in diesem Fall umso fataler wäre, da auch viele Kinder solche Spiele nutzen.
Pay2Win – eine kritische Betrachtung
Dass Spiele zunächst kostenlos zugänglich sind, ist mittlerweile ganz normal geworden. Und dass die Entwickler und Publisher über Möglichkeiten nachdenken, wie man Spiele monetarisieren kann, ist auch vollkommen normal und auch richtig. Beim Free2Play sind die Modelle meistens sehr fair gestaltet. Wer Geld für bestimmte Inhalte ausgeben möchte, kann das tun. Alle anderen spielen einfach kostenlos. Das funktioniert aber nur so lange, wie die gekauften Inhalte keine Spielvorteile ermöglichen bzw. keine Vorteile gegenüber den anderen Spielern. In diesem Fall wäre es nämlich möglich, dass man sich Erfolge und Siege erkaufen kann. Und darin steckt nun wirklich kein Spielspaß.
Wenn das der Fall ist, dann spricht man von Pay2Win oder sogar Pay2Cheat. Letztendlich kann der Spieler, der über viel Geld verfügt, so viele Vorteile kaufen, dass er problemlos vorne mitspielen kann. Das sorgt bei vielen Spielern für enormen Frust, denn Fairness ist nun einmal eine der wichtigsten Grundlagen, damit ein Spiel allen Spaß machen kann. Über gängige Zahlungsmethoden ist es auch sehr einfach, in solchen Spielen Geld auszugeben. Aufgrund der Lust am Spiel entsteht so auch schnell ein Druck, sodass viele Spieler deutlich mehr Geld ausgeben, als sie vielleicht wollen.
Fazit zu Casino Elementen in Browsergames
Und das zeigt sich immer wieder in verschiedenen Spielen, in denen glücksspielartige Elemente auftauchen, die allerdings manchmal gar nicht so offensichtlich sind. In der Folge geben viele Spieler Geld aus, das sicherlich auch an anderer Stelle besser investiert werden könnte. Gerade bei Kindern und Jugendlichen muss man daher stark darauf achten, welche Spiele sie spielen und welche Zahlungsmethoden ihnen zur Verfügung stehen.